Das Hotel für das Wochenende vom 30-31.07.2022 mussten wir bereits einige Wochen im Voraus reservieren, da wir zu viert auf das Breithorn wollen. Zermatt ist zu dieser Jahreszeit voll ausgebucht. Kurz vor der Abreise berichteten die Medien wie schlecht dieses Jahr, wegen dem sehr heissen und trockenen Sommer, für Hochtouren ist. Insbesondere seien die Verhältnisse am Breithorn, sehr ungünstig, wegen offenen Gletscherspalten und alles sei voll von Saharastaub.
Denise wurde kurz verunsichert und wollte das Wochenende absagen. Doch als wir mit Alexis und Annika kein Ersatztermin fanden, entschlossen wir uns, doch zu fahren und allenfalls eine alternative Tour zu unternehmen.
So kommen wir am Samstag den 30. Juli bei schönstem Wetter in Zermatt an. Als Vorbereitung auf unsere Hochtour morgen machen wir heute den Matterhorn Glacier Trail vom Trockenen Steg zum Schwarzsee. Alles geht gut, ausser dass Alexis Blasen an den Füssen hat in seinen gemieteten Bergschuhen.
Danach erkundigen wir uns im Bergführerbüro über die Verhältnisse am Breithorn. Zu unserem Erstaunen sollen die Verhältnisse gut sein.
Am Sonntagmorgen um 9 Uhr sitzen wir zu viert in der Seilbahn in Richtung Matterhorn Glacier Paradise (Klein Matterhorn). Zu diesem Zeitpunkt ist uns bereits klar, dass der Gipfel für uns eher nicht das Ziel sein wird. Annika und Alexis sind beide noch nie mit Steigeisen auf einem Gletscher gewesen. Beide haben keine eigene Bergschuhe und schon gar keine gut eingelaufene Schuhe.
Es hat am Freitagabend hier oben noch leicht geschneit, so ziehen wir auf einem schneeweissen Gletscher unsere Steigeisen an und binden uns zu einer Viererseilschaft zusammen. Es hat viele Seilschaften mit dem Ziel Breithorn.
Bald haben die zwei Anfänger Mühe mit der Höhe. Es wird immer schlimmer, vor allem bei Alexis. Wir schaffen es aber bis 4009m, dann kehren wir um. Alexis geht es auch schlecht, als wir wieder in Zermatt unten sind. Trotzdem sind die beiden stolz, eine Hochtour gemacht zu haben.
Fazit:
Zum Glück haben wir das Wochenende nicht abgesagt. Denn die Verhältnisse vor Ort waren um ein Vielfaches besser als angenommen. Aber wir hätten früher umkehren müssen. Ich habe gedacht, die Kopfschmerzen und Übelkeit bei Alexis würden sofort wieder verschwinden wenn wir absteige. Das war nicht der Fall, es wurde noch stärker, erst in Zermatt wurde es leicht besser. Das nächste Mal müssen wir dringend früher umdrehen.
Daniel
Geplant haben wir den 4092m hohen Pollux zu begehen, aber da haben wir die Rechnung ohne die Walliser gemacht. Denn wir sind am Vorabend noch persönlich an der Talstation der Bahn aufs Kleine Matterhorn vorbei gegangen und haben uns vor Ort erkundigt, wann am nächsten Morgen die erste Bahn hoch fährt. Die Dame am Schalter versicherte uns, dass die erste Bahn erst um 08:30 Uhr fahren wird, wir währen lieber früher hoch.
Also kletterten Denise und ich an diesem 22.10.2021 um 06:00 Uhr aus dem Hochdach unseres gemieteten Campers, den wir auf dem Camping in Täsch parkiert hatten. Bei -3C° kochten wir auf dem Gaskocher noch Tee für unsere bevorstehende Hochtour und fuhren anschliessend mit der Bahn hoch nach Zermatt. Um 07:50 Uhr standen wir praktisch als erste an der Talstation von der Bergbahn, die uns auf das Kleine Matterhorn bringen sollte. Die Kassen waren noch geschlossen, aber eine der Ticketverkäuferinnen stand neben uns und rauchte. Allmählich kamen von allen Seiten Skifahrer, alle mit Rennanzügen und standen direkt bei der Bahn an. So um 08:05 Uhr wurde ich langsam einwenig nervös. Mir wurde klar, wenn die mittlerweile drei Ticketverkäuferinnen, die jetzt bereits hinter dem Schalter sassen nicht bald den Schalter öffnen, kriegen wir ein richtiges Problem.
Um 08:10 Uhr wird die Bahn regelrecht von Skinachwuchsfahrern aus der ganzen Welt überrannt und alle ausser uns haben bereits eine Fahrkarte. Jetzt bin ich so richtig sauer, dass die Ticketverkäuferin, bei der wir uns gestern nach der ersten Bahn erkundigt haben, uns nicht darauf hingewiesen hat, dass wir die Fahrkarten sofort hätten kaufen müssen, wenn wir auf die erste Bahn wollen.
Um 08:17 Uhr öffneten alle drei Ticketschalter gleichzeitig, das wiederum war überflüssig, denn ausser uns benötigte fast niemand ein Ticket. Die Skifahrer standen bis zur Strasse an und Denise erkundige sich am Schalter wie lange es jetzt dauern wird bis wir in die Gondel können. Die sehr unfreundliche Dame am Schalter meinte schnippisch: "Mindestens eine Stunde!"
Ich bin ja eher der zurückhaltende Typ, aber da habe ich die Hände verworfen und bin fast ausgeflippt. Es muss Jahre her sein, dass ich mich so aufgeregt habe. In dem Moment war klar, auf dem Pollux werden wir heute nicht stehen. Die Zeit würde einfach nicht reichen bei diesen Bedingungen (Neuschnee, Kälte und Zeit).
Wir sind zurück ins Dorf und frühstückten in einem Kaffee. Nach dem Frühstück habe ich mich etwas beruhigt und wir besprachen unsere Möglichkeiten. Für den Pollux reicht die Zeit nicht mehr, aber für das Breithorn würde es immer noch locker langen. Also gingen wir wieder zum Schalter der Bergbahn, diesmal zu einer netten Verkäuferin und lösten ein Ticket auf das Kleine Matterhorn 3883m, wo wir um 11:00 Uhr ankamen.
Die Tour:
Schon in der Bahn merkten wir, dass keine andern Leute mit Hochtourenausrüstung unterwegs waren. Die andern hatten alle Ski dabei oder waren Touristen, die die Aussicht bewundern wollten.
Kaum waren wir aus dem Tunnel auf dem Gletscher angekommen, zogen wir los. Da es zwei Tage vorher in Zermatt stark geregnet hatte, dachten wir, dass ziemlich viel Neuschnee liegen würde. Das war aber nicht der Fall. Sobald wir die gespurte Piste verlassen hatten, folgten wir der Spur von Schneeschuhen, die sich über die Ebene in Richtung des Breithorns zog. Dieser Teil der Tour erwies sich als ziemlich mühsam. Es wechselten sich Stellen mit tragfähigem Schnee ab mit Passagen, auf denen wir bei jedem Schritt einbrachen. Schneeschuhe wären da eine gute Wahl gewesen.
Als wir am Fuss des Breithorns ankamen, kehrten gerade zwei Seilschaften zum Schneeschuhdepot zurück. Wir seilten uns an und montierten die Steigeisen. Der Aufstieg war unproblematisch, nur die Höhe merkten wir. Nach knapp 1:45h standen wir auf dem Gipfel (4164m).
Oben wehte ein eisiger Wind, aber die Aussicht war auch diesmal phänomenal. Lange hielten wir es nicht aus, es war zu kalt. Plötzlich kamen 3 Männer mit Skialpinistenausrüstung, die Ski auf den Rücken geschnallt, obwohl die Schneeverhältnisse alles andere als gut waren. Sie müssen unglaublich schnell aufgestiegen sein, wir hatten sie vorher nicht bemerkt.
Schnell waren wir wieder unten und rasteten kurz, dann stapften wir den beschwerlichen Rückweg zurück zur Bahnstation, die wir um 14:30 erreichten.
Trotz des Ärgers am Morgen war es doch eine schöne Tour geworden.
Höhendifferenz 400m
Gestartet Kleines Matterhorn (3883m)
Aufstiegszeit 2 h
Wetter Sonnig
Lawinengefahr gering
Gletscherspalten wenig
Datum 1.09.2013
Gegend Zermatt
Gruppe Thomas, Rosmarie, Roman, Denise, Daniel
Thomas wollet auch einmal auf einen 4000er, da entschieden wir, das eher einfachere Breithon zu besteigen. Bei traumhaftem Wetter und besten Bedingungen starteten wir von dem kleinen Matterhorn.