In den Herbstferien keimte bei mir das erste Mal der Gedanke über die drei Zinnen auf. Als wir bei der Heimreise die drei Zinnen suchten. Es lag noch viel zu viel Schnee in der Gegend und so mussten wir uns mit einem Blick von weitem begnügen. In Cortina kaufte ich ein Kletterführer von den Zinnen, was mich noch neugieriger machte. Denise war anfänglich auch angetan von der Idee in den Sommerferien, in die Dolomiten, zu den drei Zinnen zu reisen. Als sie mit Max, einem erfahrenen Dolomitenkenner darüber sprach, wurde sie, etwas unsicher. Ich befürchtete schon den Kletterführer vergebens studiert zu haben. Das Klettern in den die Zinnen ist anders, als wir es von den Klettergärten her kennen. Es hat sehr viel loses Gestein, die Route zu finden ist schwer, da praktisch keine Zwischensicherungen vorhanden sind. Das alles wussten wir im Voraus, aber was wir nicht wussten, 2014 existiert kein Sommer. Jeden Abend studierten wir die Wetterberichte und hofften einen Ort zu finden wo wir am nächsten Tag wenigstens ein paar Stunden keinen Regen hatten. Den Regenschutz und die Daunenjacke immer griffbereit, reisten wir so von Ponte Brolla, Comersee, Mailand, Arco langsam in die Dolomiten.
Zürich - Gotthard Hospitz - Losone - Klettern Ponte Brolla - Ascona - Übernachten in Cavigliano
Como - Klettern Galbiate - Lecco -
Mandella di Lario (Albergo La Grigna)
Klettergarten Galbiate
Schön gelegen in der Nähe von Lecce.
Über 100 Routen, bis zu 30m hoch
Sektor Amfiteatro
Sektor Placconata
Dolomiten 5c
W i cactus 6a
Vallette manette 5c
Scacco al re
In casa d'altri
Klettern Varenna - Villa del Monastero - Milano (Hotel Sempione)
Klettergarten Placca del Ghez (Varenna)
Geneigte Platte direkt am See
Pelo dolce pelo 5a
Cervellone squadro 5b
Via degli amici 5c
Insalata Mista 5c+
Lo spigolo 5c
La sfiga di cogal 6a
We love Catherine 6a
Nach dem Klettern haben wir in Varenna noch die wunderschönen Gärten der Villa Monastero besucht. Da das wetter sich rapide verschlechterte, beschlossen wir, einen Abstecher nach Mailand zu machen.
Mailand, Besichtigung des Doms, Spaziergang durch die Stadt
Fahrt durch das Hüggelland nach Arco
Iseo - Marmetine - Ponte Zanane - Pertica Alta - Vestone - Lago Idro - Storo - Val di Ledro - Arco (Garni On The Rock ***)
Red Point wall
Klettergarten bei Laghel
3 Sektoren, viele neue Routen (Sektor C)
geklettert im Sektor A:
N.N. 5b, Faustolo 5b, Edolo 5c
Poma e trombilla 4c (nein!), Regolon 5c+ (nein!), Ceometrite articolari 6a (nein!)
Calvario 170 m
Art: Klettergarten
Sektor: links
Zustieg: 10 min.
Gestein: Kalk
Seillängen: 1
Höhe: 15m
Absicherung: gut
geklettert: Mam 5b, Karin 6a+
Kletterführer: vertical-life climbing
Gruppe: Denise, Daniel
Region: Arco
Datum: 31.07.2014
San Lorenzo in Banale
Klettergarten Promeghin 700 m
Art: Klettergarten
Sektor: links
Zustieg: 3 min.
Gestein: Nagelflue
Seillängen: 2
Höhe: 20 m
Absicherung: gut
geklettert: Nr.9 6a 10m,
Nr.6 1SL 5a, Nr.7 2SL 5c, Nr.5 6b 18m,
Kletterführer: vertical-life climbing
Gruppe: Denise, Daniel
Region: Arco, Judikarische Täler
Datum: 1.08.2014
Von Arco reisen wir weiter zu den drei Zinnen, unterwegs stoppen wir für eine kleine Kletterpause. Das Klettergebiet Promeghin in den Judikarischen Tälern besteht aus Nagelfluh, was in dieser Gegend eher die Ausnahme ist. Leider ist der nach Norden ausgerichtete Klettergarten noch nass und wird auch nicht so schnell trocknen. Daher klettern wir die wenigen Routen die nicht ganz so feucht sind und nicht allzu schwer sind. Die Wand ist nicht nur feucht, sondern auch moosig und etwas schmutzig. Im Kletterführer ist das Gebiet als sehr schön beurteilt, was ich nicht so bestätigen kann.
DF 1.8.14
Unsere Reiseroute:
Sarche - San Lorenzo in Banale - Molveno - Val di Cembra - Val di Fiemme - Val di Fassa - Vigo - Karerpass (Gewitter und Hagelsturm) - Tamion (Hotel Gran Mugon)
Steinerne Stadt 2200m
Art: Klettergarten
Sektor: Sasso della Malga
Anzahl Routen: 10
Zustieg: 8 min.
Gestein: Kalk
Seillängen: 1
Höhe: 12m
Absicherung: gut
geklettert: Eppes fiar di weiber 5c+, Noar woll 6a,
W la liberta 6a+
Kletterführer: Dolomites Sportclimbing, vertical-life climbing, Seite 160
Gruppe: Denise, Daniel
Region: Dolomiten, Sella
Datum: 2.08.2014
Sehr schöne Umgebung, ich (DF) hab noch die Route Malefix 6b versucht. Hatte aber zuwenig Kraft, die Finger schmerzten und die Route war zum Teil nass, dass hat es auch nicht einfacher gemacht. Danach versuchte Denise noch einmal die W la liberta und anschliessend mussten wir ins Auto flüchten. Wieder einmal fing es an aus allen Wolken zu schütten.
Unsere Reiseroute:
Canazei - Sellajoch - Klettergarten Steinerne Stadt - Grödner Joch (Regen) - Passo di Valparola (Regen) - Passo di Falzarego - Besuch beim Falkner - Cortina d'Ampezzo - Passo Tre Croci - Misurina (Hotel Quinz)
Landro 1400m
Art: Klettergarten
Sektor: Hexentanz
Anzahl Routen: 57
Zustieg: 5 min.
Gestein: Kalk
Seillängen: 2
Höhe: 27m
Absicherung: gut
geklettert: Nr.3 (4b), Nr.4 (4c), Iatz geats 5a, Die Köchetour 6b+
Kletterführer: Dolomites Sportclimbing, vertical-life climbing, Seite 317
Gruppe: Denise, Daniel
Region: Dolomiten, Val di Landro, Dürrensee
Datum: 3.08.2014
Besonders stolz sind Denise und ich auf die Route "Die Köchertour" 6b+, die wir beide geschafft haben. Eine lange (27m) anspruchsvolle Route. Auf dem Bild sieht man Denise rechts vom Überhang in der Route, die bis unter das grosse Dach hinauf geht.
Landro Höhlen 1550m
Art: Klettergarten
Anzahl Routen: 52
Sektor: Landro Höhlen
Zustieg: 30 min.
Gestein: Kalk
Seillängen: 1
Höhe: 22m
Absicherung: gut
geklettert: Milchschnitte 5c+, Lustmolch 5c
Kletterführer: Dolomites Sportclimbing, vertical-lif climbing, Seite 325
Gruppe: Denise, Daniel
Region: Val di Landro, Dürrensee
Datum: 3.08.2014
Leiternsteig 2617m
Berg: Toblinger Knoten
Gesamt Höhe: 390m
Wandhöhe: 110m
Startpunkt: Drei-Zinnen-Hütte
Zeit insgesamt: 3h
Zeit Klettersteig: 30 Min.
Schwierigkeit: kurz aber anspruchsvoll
Datum: 4.08.2014
Der Leiternsteig ist ein kleiner intressanter Klettersteig mit super Ausblick auf die Drei Zinnen. Am besten kombiniert man diesen Klettersteig mit dem "De Luca-Innerkofler-Steig", das haben wir gemacht.
De Luca-Innerkofler-Steig 2744m
Berg: Paternkofel
Gesamt Höhe: 525m
Wandhöhe: 290m
Startpunkt: Drei-Zinnen-Hütte
Zeit insgesamt: 3h
Zeit Klettersteig: 1h
Schwierigkeit: leicht
Datum: 4.08.2014
Dieser Klettersteig ist eine Reise durch die Zeitgeschichte des
1. Weltkrieges. Hier sieht man eindrücklich wie sich die Österreicher in den Dolomitten verschanzt haben.
Im Gipfelbereich besteht Staugefahr (Einbahn)
Rückweg über die Geröllhalden an der Nordseite der Drei Zinnen
An diesem Tag war trübes Wetter angesagt, und es blieb auch trüb. Wir wollten darum am Crodo del Rifugio eine kürzere Route zu klettern. Am Eistieg sollte sich ein roter Haken befinden, aber wir fanden überhaupt keinen Haken. Auch andere Einstiege fanden wir nicht.
Nach der erfolglosen Suche folgten wir den Stollen aus dem 1. Weltkrieg, der um die Westliche Zinne herum auf eine Felszinne führte. Es war recht eindrücklich.
Da an diesem Tag einmal schönes Wetter angesagt war, beschlossen wir, den Normalweg auf die grosse Zinne zu machen. Im Führer wir der als guten Einstieg ins Klettern der Dolomiten empfohlen.
Um zum Einstieg zu gelangen, der sich im Couloir zwischen der Grossen und der Kleinen Zinne befindet, mussten wir über einen steilen Wall aus Schnee klettern, der uns später noch fast zum Verhängnis wurde.
Am Anfang kamen wir gut voran, wir kletterten am kurzen Seil, aber bei der 3. Scharte kamen wir vom Weg ab. Wenn uns nicht andere Kletterer den richtigen Weg gezeigt hätten, wären wir auf einem Vorgipfel gelandet.
Den Rest der wirklich schönen Route schafften wir ohne Probleme. Auf dem Gipfel hatte es ziemlich viele Leute, aber das war nichts gegen die Ameisenstrasse unten zwischen den Hütten.
Beim Abstieg landeten wir im Schrund zwischen dem Schneewall und dem Fels, fast ein bisschen unheimlich. Bald aber waren wir Teil der Massenwanderung zwischen der Auronzo- und der Drei-Zinnen-Hütte.
Entgegen guter Wettervorhersage, ist es neblig als wir von der Auronzo-Hütte los laufen. Die Beine fühlen sich noch etwas schwer an von der grossen Zinne am Vortag. Beim steilen Anstieg zum Normalweg der Kleinen Zinne, kommen wir bereits ins Schwitzen. Trotz guter Beschreibung der Route ist es sehr schwierig, den richtigen Weg zu finden. Nach eineinhalb Stunden Suchen in Nebel und Kälte sichten wir den ersten geschlagenen Haken. Jetzt haben wir etwa eine Vorstellung, wo wir sein könnten. Kurze Zeit später klettern wir beim Überhang in der gelben Wand vorbei, da wissen wir endlich genau, dass wir bereits höher sind als gedacht. Leider fängt es jetzt auch noch an zu regnen. Nach zwei weiteren Seillängen sind wir kurz vor dem Vorgipfel, da sehen wir eine Seilschaft, die sich über die Abseilpiste abseilt. Denise hat genug und so nehmen wir den Notausstieg. In fünf Seillängen seilen wir uns in wenigen Minuten in den Sattel zwischen Grosser und Kleiner Zinne ab. Das stellt sich als Fehlentscheidung heraus. Besser wäre gewesen eine Seillänge früher auszusteigen und dann über ein Geröllfeld seitlich nach unten zu traversieren. Denn es liegt für diese Jahreszeit noch viel zu viel Schnee zwischen den beiden Zinnen. So stehen wir nun auf einem riesigen, hartgefrorenen Schneefeld, dass steil nach unten führt. Ein Ausrutscher, und wir kommen erst 150m tiefer im Geröllfeld zum Stoppen. Ich lasse Denise mit dem Seil gesichert absteigen. Eine Stunde später stehen wir neben der kleinen Kapelle auf dem Wanderweg, mit dutzenden Touristen und schauen hoch zur Kleinen Zinne. Das Wetter reisst auf und es wird sonnig, aber das konnten wir vorher nicht wissen. Obschon wir den Gipfel an diesem Tag nicht erreichen, ist dies eine besonders schöne Bergtour für mich und ich habe sehr viel gelernt: Absichern im Gelände ohne Haken, Spuren und Topos zu lesen, möglichst kein Steinschlag auszulösen und vieles mehr. DF / 07.08.2014