Kletterferien in Kroatien vom 13 bis 26.04.2014

Limski Kanal 

 

Sektor                  Gavranik (A) & Simije (D)

Schwierigkeit       6a

Datum                 Sonntag, 13.04.2014

 

 

 

 

 

 

Am Samstag 12. 4. sind wir von Zürich direkt bis Rovinj gefahren, mit einem Zwischenstopp in Umag.

Am nächsten Tag fuhren wir zum12 km langen fjordähnlichen Limski Kanal an der Westküste Istriens. Dort gibt es mehrere Klettergärten (total 107 Routen). Der Kanal ist auch bekannt für seine Muschelzuchten.

Wir sind zuerst im Sektor Gavranik geklettert, der direkt über der Strasse liegt. Dann haber wir nach langem Herumfahren auf labyrinthischen Waldstrassenund einem Abstecher an den kleinen Küstenort Vrsar doch noch den schönen Sektor Simije gefunden und sind dort noch 4 Routen geklettert.

 

 

Klettergarten Rovinj (98Routen)

 

Montag:                      14.04.2014

Sektor B3:                  Glistra (4b+), Mrav (4b), Galeb                                                                  (6a+), Tic (6a), Silicone (6b+)

Sektor E (Grappa):       Sol (4b+), Oseka (5b), Plima (5a),  IV (5c)

 

Rovinj ist ein schöner Touristenort mit einer gut erhaltenen Altstadt. Etwas ausserhalb auf einer Landzunge ist ein interessanter Klettergarten eingerichtet, teilweise in einem antiken Steinbruch. Er ist wunderschön gelegen, direkt über dem Meer. Das Wetter spielt für einmal auch mit.

Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Pula, wo wir das römische Amphitheater besichtigten, dann an die Ostküste, wo wir mit der Fähre nach Cres übersetzten. Als wir in Cres Stadt ankamen, war es bereits dunkel. In der Nacht ging ein heftiges Gewitter nieder.

 

Lubenice-Cres

 

Sektor        A

Routen       Storzek 5a, Zajla 5a, Kratko ali slatko 6a, Skofjeloska 6a+,

Wetter        sehr windig, bewölkt und ab und zu Schauer.

Zustieg      15 min

Ort             Insel Cres

Datum       Dienstag, 15.04.2014

 

 

Am Dienstag schauten wir zuerst das Städtchen Cres an, dann fuhren wir weiter nach Lubenice.

Das ehemalige Piratennest Lubenice ist wunderbar gelegen, hoch über dem Meer auf einer Klippe. Der Klettergarten ist aber kaum der Rede wert.

Nachhher fuhren wir zurück nach Merag und mit der Fähre auf die Insel Krk. 

 

Baska (Krk)

 

Sektor        Bunculuka (B)

Routen       Neza 5a, Figa 5b, Smokva 5a, 2 sides of the story 6a+

Wetter        sonnig, aber sehr windig

Ort              Insel Krk

Datum        Dienstag, 15.04.2014

 

 

 

In Krk besichtigten wir zuerst das Städtchen, dann fuhren wir nach Baska, das in einer schönen Bucht liegt. Am abend gingen wir durch den (leeren) FKK-Campingplatz Bunculuca, wo am Ende des Strandes an sehr schöner Lage direkt am Meer der gleichnamige Klettergarten liegt.

Paklenica Nationalpark

 

Sektor         Ljuska

Routen        Zuna 5a, Orao 5c, Kos, 5b

Wetter        exrem windig, kalt, unangenehm und ab und zu Regen

 

Datum       Donnerstag, 17.04.2014

 

 

 

 

Am Mittwoch, 16.4. fuhren wir von Baska durch Krk und über die Brücke, die Krk mit dem Festland verbindet  und dann der Küste entlang bis Senj. Das Wetter war immer noch sonnig und windig. Dann fuhren wir von der Küste weg über einen Pass ins Landesinnere auf die Autobahn. Das Wetter wurde immer schlechter, es begann zu regnen. Als wir endlich in Starigrad-Paklenica ankamen, war es wenigstens wieder trocken. Nachdem wir ein Hotel gefunden hatten, machten wir noch einen langen Spaziergang zu einer Landzunge mit einem alten Turm. Am Abend erlebten wir einen prächtigen Sonnenuntergang.

 

Am nächsten Morgen lösten wir trotz des schlechten Wetters Tickets für 3 Tage, denn die Schlucht am Eingang des Nationalparks bietet unzählige Möglichkeiten zum Klettern, vor allem Mehrseillängenrouten, aber auch Klettergärten. Man kann mit dem Auto bis an den Anfang der Schlucht fahren. Speziell dort ist auch, dass Toiletten und Kiosk direkt in die Kletterwände gebaut sind und die Türen als Mauern getarnt sind.

Am ersten Tag wollten wir uns erst einmal umschauen und noch ein paar Routen in der Schlucht klettern. Wir wanderten etwa 45 Minuten, bis wir aus der Schlucht kamen. Dort konnten wir auch schon unsere Route für den nächsten Tag anschauen, wir hatten eine gute Aussicht auf den Anica Kuk.

 

Als es immer weiter regnete, beschlossen wir nach Zadar zu fahren. Als wir dort waren schien die Sonne und es war richtig angenehm warm.

Paklenica Nationalpark

 

Art               Mehrseillänge

Sektor          Anica kuk

Route           Mosoraski 6a

Seillängen    10

Wandhöhe    350m

Wetter          Bewölkt und etwas kühl

Datum          Karfreitag,18.04.2014

 

 

 

 

Wir sind früh aufgestanden, trotzdem ist eine englische Seilschaft vor uns in der Wand. Hinteruns sind zwei Österreicher und danach kommt mindestens noch eine Seilschaft. Die Route ist ein Klassiker im Nationalpark und dass wissen die anderen anscheinend auch. Das englische Paar vor uns hat anfänglich etwas Mühe, was zu Staus in der Felswand führt. Auf jeden Fall habn wir genügend Zeit miteinander zu plaudern, mal mit den Östrreichern hinter uns, dann wieder mit den Engländern vor uns. Zum Glück sind die Stände meistens grosszügig und bequem. Etwa ab der Mitte geht es flotter voran. Die 8. Seillänge ist die schwierigste (6a), dann sind wir schon bald oben. Der Abstieg führt zuerst hinauf auf den Gipfel des Anica Kuk (712m), dann abwärts zuerst über verkarstete Felsen, nachher durch den Wald, wo wir sogar drei Gämsen beobachten können bis wir wieder auf den Wanderweg gelangen. Unterwegs überholen wir auch noch einen Eselstransport. Unten gibt es zur Belohnung noch ein Eis vom Felsenkiosk.

Paklenica Nationalpark

 

Art            Klettergarten

Sektoren   Tron (5c, 6a, 6a, 6b+)

Wetter      bewölkt,trocken

Zustieg     sehr steil, mühsam

Datum     Samstag, 19.04.2014

 

Paklenica Nationalpark

 

Art             Klettergarten

Sektoren    Hram (5c, 6c)

Wetter       zuerst trocken, dann Regen

Datum       Samstag, 19.04.2014

 

Nachdem wir im Klettergarten Tron (mühsamer Zustieg) ein paar schöne Routen geklettert waren, wollten wir noch das Felsentor (Hram) anschauen. Kaum waren wir dort (wir haben den Zustieg nicht gleich gefunden), begann es zu schütten. Wenigstens konnten wir im Trockenen sitzen und Dani konnte sogar noch eine schwierige Route austesten.

Karin

 

Art           Klettergarten

Sektor      Cassin (B)

Routen     Ozira 5c, Lula mira 6a+

Wetter      Regen

Ort           Karin

Datum      20.4.14 (Ostern)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei dem unsicheren Wetter wollen wir kein Ticket mehr für den NP lösen, also fahren wir ins etw 40 min. entfernte Klettergebiet Karin. Zuhinterst im kleinen Tal hat es noch ein paar kleine Wasserfälle.

Kaum haben wir die Felswände gefunden fängt es auch schon zu regnen an. Im überhängenden Teil vom Sektor B finden wir Schutz vor der Nässe. Es wird rasch kühler und aus lauter Langweile steige ich übermütig in ein trockenes, überhängendes 7a ein. Die Route scheint spektakulär und selten begangen, der Eindruck täuscht nicht. Kaum dass ich im Überhang angekommen bin, weiss ich auch wieso. Ich klammere mich mit allem was ich habe in der Vogelscheisse und muss da durch. Erst an der nächsten Sicherung kann ich die Route abbrechen.

Als der Regen aufhört, klettern wir noch zwei nicht ganz einfache Routen, bei denen aber die Umleitung fehlte. Wir mussten am letzten Bohrhaken ablassen.

Moscenice Draga

 

Sektor         Zijavica

Route          No Money, no Honey 6a

Wetter         Regen

Region         Rijeka

Datum         22.04.2014

 

 

 

 

 

 

Nach einem 30 minütigen Fussmarsch, steill aufwärds, mit einigen Umwegen durch die Büsche oben angekommen, fängt es auch schon wieder zu regnen an. Notgedrungenermassen können wir nur noch die überhängenden Routen klettern (versuchen).

 

Arco

Arco 

 

Route              Selene

Sektor             San Paolo

Art                  Mehrseillänge

Seillängen       8

Schwieigkeit    V+, VI/S1/II (ca. 6a)

Absichering     Gut, ab und zu eine Zwischensicherung legen

Höhe               250m

Wetter             sonnig und heiss

Zeit                 3 1/2h

Datum             24.04.2014

 

Diese Route zählt anscheinend zu den schönsten in diesem Sektor: herrliche verschneiungen und kompakte Platten bieten anhaltend anspruchsvolle, aber kompakte Kletterei. Was wir so bestätigen können, auch die Tatsache, dass nach uns die reinste Völkerwanderung in der Route war. Das Spektakel konnten wir zum Glück bei einem Drink im Restaurante direkt unter der Wand beobachten.

Arco 

 

Route              Fuga dall`Hades

Sektor             San Paolo

Nummer         88a

Art                  Mehrseillänge

Seillängen       8

Schwieigkeit    VI+, A0/R1/I 

Absichering     Gut, ab und zu eine Zwischensicherung legen

Höhe               200m

Wetter             sonnig und heiss

Zeit                 4 h

Datum             25.04.2014

 

Unsere Ferien gehen dem Ende entgegen, das ist die letzte Tour. Wir stehen unten beim Einstieg von der Route, über uns hängt eine Italienerin und kämpft sich durch den Überhang. Dies geschieht relativ langsam, Denise wird nervös und will bereits eine andere Route klettern, zumindest studiert sie sicher bereits wo wir überholen können. Aber ab der zweiten Seillänge wird es etwas einfacher, wir kommen flott voran. Die dritte und vierte Seillänge klettere ich aus Versehen an einem Stück, so dass jetzt Denise in der fünften Seillänge entscheiden muss, ob sie die schwierige Variante vorklettert oder die einfache. Wer Denise kennt, weiss welche Variante sie gewählt hat! :-) Am Anfang kommt Denise gut durch den grossen Überhang, danach haben wir keinen Sichtkontakt mehr. Ich höre nur noch wie sie sich an einem Riss entlang hoch klettert. Etwa in der Hälfte vom leicht überhängenden Riss kommt Denise ins Stocken. Nach dem dritten Versuch muss sie aufgeben und kommt wieder zurück, was auch nicht ganz einfach ist. Nun bin ich an der Reihe, habe die Stelle wo Denise gescheitert ist erreicht, hänge mit pulsierenden Unterarmen den nächsten Express ein und spüre wie langsam die Kraft aus meinen Armen weicht. Ich versuche mich zu beeilen, denn der nächste rettende Griff ist in Sichtweite. Da passierts, es geht so schnell, dass ich erst 6m tiefer, sicher im Seil hängend, realisiere, dass ich gestürzt bin. Der Vortei ist, ich habe wieder Sichtkontakt mit Denise. Nach einer kurzen Pause im Seilhängend, schaffe ich im zweiten Anlauf die Seillänge. Denise ist jetzt im Nachstieg an der Stelle, an der es mich aus der Wand gerissen hat und macht es mir nach. Auch sie stürzt ins Seil, aber da der Riss leicht überhängend ist, und nun das Seil von oben kommt, hängt sie im Freien und kommt nicht mehr an den Fels. Als Denise die missliche Lager, in der sie sich nun befindet erkennt, sinkt ihre gute Laune kurz in den Keller. Ich stehe rund 8m über ihr in einem sicheren, aber unbequemen Stand und versuche sie zu beruhigen. Wir besprechen unsere Möglichkeiten. Hinablassen kann ich sie nicht, denn 100 m unter ihr ist nichts. An die Wand kommt sie nicht mehr hin, trotzt mehreren Versuchen. Also muss ich sie irgend wie hochbringen. Equipment haben wir genügend dabei. Ich lass eine Seilschlaufe runter, in die sich Denise mit einem Karabiner einhängt. Das eine Ende fixiere ich am Fels, beim anderen Ende hänge ich noch ein Tibloc ein und schon haben wir einen schönen Flaschenzug. Jetzt ist alles nur noch etwas Fleissarbeit und schon ist Denise wieder bei mir. :-) Von da an ist es nur noch ein kurzes Stück, dann werden die restlichen Seillängen wieder einfacher.